Am Morgen des 24. Juni 2014 versuchte die grüne Regierung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzbergs, die bislang in der Gerhart-Hauptmann-Schule in der Ohlauer Straße lebenden und dort amtlich geduldeten Flüchtlinge und Roma-Familien zu räumen. Mehr als 1700 Polizist_innen aus allen Teilen der Republik sollten deren "freiwilligen Umzug absichern" (Bezirkssprecher Langenbach). Während des Einsatzes konnten sich mehr als 60 der ursprünglich über 500 Bewohner_innen im Obergeschoß und auf dem Dach des Gebäudes verschanzen. Einige drohten, sich bei einem weiteren Räumungsversuch das Leben zu nehmen. Sie fordern ein Bleiberecht für alle ehemaligen Bewohner_innen nach §23 des Aufenthaltsgesetzes sowie die weitere Nutzung des Gebäudes als selbstverwaltetes Zentrum.
Die taz portraitiert im Nachgang einige der wichtigsten #ohlauer - Protagonistinnen. Wie haben sie die schwierigen Verhandlungen erlebst? Wie geht es nun weiter?
Die Refugee Aktivistin
"Wir werden unseren Widerstand fortsetzen müssen", sagt Mai, eine der Refugee-Aktivistinnen in der ehemaligen Schule. Die Menschenrechtsaktivistin ist eine der stärksten Stimmen der Refugee-Bewegung in Berlin.
Die Anwältin der Refugees
„Es ging oft um Scheinangebote“, sagt die Juristin Berenice Böhlo. Sie war für die Flüchtlinge bei den Verhandlungen in Kreuzberg dabei. Die wiederholten Wortbrüche des Senats seit Jahresbeginn hätten viel Vertrauen zerstört.
Die Politikerin
Die Grünen-Politikerin Canan Bayram vermittelte zwischen dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und den Flüchtlingen in der besetzten Schule.